Hintergrund

Hintergrund

Mittwoch, 6. Juli 2016

Willkommen im Fach Mensch - Kultur - Religion

 
Die Relgionen und Kulturen der Welt faszinie-
ren Menschen bis heute











Liebe Schülerin, lieber Schüler

Sie haben sich für das Wahlfach Mensch - Kultur - Religion entschieden. Im Unterricht werden wir uns auf Spurensuche begeben. Wie zeigt sich 'Religion' bei einzelnen Menschen, in Gesellschaften und Kulturen? Was bewirkt Religion? Was ist mein Verhältnis zu Religion und Religionen? Wer und was hat mich in kultureller und religiöser Hinsicht geprägt? Woran glaube ich eigentlich? Woran glauben die Menschen in meinem Umfeld?

Wir werden forschen und uns informieren, austauschen und diskutieren. Ich freue mich auf die gemeinsame Zeit mit Ihnen und grüsse Sie herzlich.

Stefan Haener


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Was bedeutet 'Religion' eigentlich?


Woran sollen Menschen glauben?
Klicken Sie auf das Bild. 
Haben Sie sich schon überlegt, was Sie unter dem Begriff  "Religion" genau verstehen? Welche Bilder und Erfahrungen verbinden Sie mit dem Wort "Religion"? Haben Ihre MitschülerInnen ähnliche Vorstellungen oder gibt es Unterschiede? Ist für Sie "Religion" eher etwas Positives oder Negatives?

Überlegen Sie, wie Sie "Religion" definieren würden. Notieren
Sie Ihre Beschreibung möglichst präzis und knapp.


Vergleichen Sie Ihre Definition mit den Definitionen Ihrer MitschülerInnen und erarbeiten Sie in einer Gruppe eine möglichst kurze aber umfassende Definition. Posten Sie diese unter einem Gruppennickname hier auf den Blog unter der Bezeichnung Ihrer Klasse weiter unten.

Sehen Sie sich anschliessend das Philosophische Kopfkino an.



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Was ich alles wissen muss!


SchülerInnen und Lehrperson sind gemeinsam
für einen guten Unterricht verantwortlich
Zu einem guten Unterricht können Sie als Schülerin und Schüler viel beitragen.
Die Arbeits- und Verhaltensziele finden Sie hier.









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Kann ich meinen Sinnen trauen?


Unser Gehirn lässt sich leicht täuschen.
Was bedeutet das für unsere Vorstellung von
Wahrheit?




Was ist Wahrheit? Was ist Wirklichkeit? Ist wahr, was ich mit meinen Sinnen wahrnehme?
Die Frage nach dem Verhältnis von Wahrnehmung, Wirklichkeit und Wahrheit ist alt.
Philosophisch gibt es verschiedene Ansätze zur Beschreibung von Wahrheit. Sehen Sie dazu auch das philosophische Kopfkino.

Unter folgendem Link finden Sie die Powerpoint-Präsentation mit Beispielen von Sinntestäuschungen. Weitere Täuschungen finden Sie im Beitrag Was sieht, Auge oder Gehirn? Und hier noch ein paar kleine Tricks oder einige Experimente von Galileo. Haben Sie Lust auf ein paar Experimente? Nur zu!
Auch die Hypno-Spirale hat es in sich!

Ihre Sinne lassen sich aber auch akustisch täuschen. Was hören Sie?

Erfahren Sie mehr darüber, wie unser Gehirn Wirklichkeit konstruiert, in der Dokumentation Wahrheit - Alles Lüge? Notieren Sie sich die wichtigsten Informationen auf das Arbeitsblatt.

Lesen Sie begleitend auch den Tagesanzeiger-Artikel vom 16.11.2009.
Überlegen Sie sich, was aktuelle neurowissenschaftliche Erkenntnisse für unser Verhältnis zur Wirklichkeit bedeuten. Diskutieren Sie mit Ihren MitschülerInnen.

Weitere Impulse:



Was denken Sie über den fliessenden Übergang von Realität und Illusion? Was haben die gemachten Erfahrungen mit Glauben und Religion zu tun?



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Religion - aktuelle Erkenntnisse


Religion: Wohin führt der Weg?
Religion bewegt die Gemüter und wird in den Medien oft thematisiert. Gleichzeitig bezeichnen sich aber immer mehr Menschen in unserer westlichen Welt als nicht religiös.

Der These, dass gerade junge Menschen sich von Religion abwenden, wird im Artikel von welt.de widersprochen.

Oft wird behauptet, dass religiöse Menschen glücklicher und gefestigter sind. Lesen Sie dazu die Ergebnisse einer Studie auf spiegelonline. Detaillierte Ergebnisse zu Religiosität finden Sie auf der Website von der Bertelsmann-Stiftung religonsmonitor.de.

Die Statistik über die Religionszugehörigkeit bei den BewohnerInnen der Schweiz ermöglicht auch einen Vergleich mit früheren Jahren. Schauen Sie, was sich verändert hat.

Michel Friedman diskutiert mit Wolfgang Huber, dem ehemaligen evangelischen Bischof von Berlin-Brandenburg, der von 2003 bis 2009 Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland war, über die Frage, wie Religion heute verstanden werden kann.

Ein Beispiel, wie man vernünftig über Gott, Glauben und Religion diskutieren kann. (Sendung vom 21.04.2011) Tragen Sie die wichtigsten Informationen und Inhalte in die folgende Tabelle ein.


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Religion - Ein moderner Begriff

Opferung eines Huhns im Senegal.
Bild: John Atherton 1982















"Die Wörter Glaube und Religion gab es in keiner Sprache der frühen Menschheit. Sie sind viel zu abstrakt, als dass sie hätten gedacht werden können. Für hundertausend und mehr Jahre ist über das Denken und Glauben der Menschen nichts zu sagen, weil Knochenfunde, die ihre Existenz belegen, keine weitere Auskunft bieten. Selbst erste, bewusst angelegte Gräber früher Menschen erlauben noch keinen Schluss, ob sich damit die Ahnung von einem 'Totenreich' verband oder ob sie nur das Bedauern um den Verlust eines Mitmenschen darstellen. Immerhin verrät die in späterer Zeit anzutreffende Bestattung von Menschen, etwa das Besprengen des Toten mit rotem Ocker oder erste Grabbeigaben, ein Denken, das hinter die endgültigste aller Grenzen reicht, und von uns als 'Glaube' oder 'Religion' gedeutet wird."

Aus: Hubertus Halbfas, Der Glaube, 2010

Verschiedene Perspektiven auf 'Glaube' und 'Religion' vermittelt die folgende Präsentation. Der Download erfordert aufgrund der grossen Datenmenge etwas Geduld. Begriffsklärungen, Definitionen und Herkunft des Religionsbegriff finden Sie im folgenden Dossier. Ein Schema veranschaulicht zusätzlich die Dimensionen von Religion.

Für die wichtigsten Fachbegriffe steht Ihnen ein Glossar zur Verfügung, das Sie fortlaufend ergänzen können.
So können Sie Fremdwörter jederzeit während des Unterrichts nachschlagen.


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Anfänge von Kultur/Religion


Schamanentrachten aus Afrika
Der Religionssoziologe Bellah nennt die erste Stufe seines Entwicklungsmodells 'primitive Religion'. Dabei ist 'primitiv' (primitivus = der Erste in seiner Art) nicht abwertend, sondern im Sinn von 'ursprünglich' 'anfänglich' gemeint.
In allen Kulturen finden sich Spuren aus den Anfängen unserer Kulturgeschichte. Gerne wird bei dieser 'Spurensuche' auf indigene Völker hingewiesen, in welchen die Lebensweise in mancher Hinsicht derjenigen der ersten Entwicklungsstufen gleicht. Indigene (oder autochthone) Völker sind nach einer international gebräuchlichen Definition marginalisierte Bevölkerungsgruppen, die Nachkommen einer Bevölkerung sind, die vor der Eroberung, Kolonisation oder der Gründung eines Staates durch andere Völker in einer Region lebte, die sich bis heute als eigenständiges Volk verstehen und ihre eigenen sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Institutionen beibehalten haben. (Quelle: Wikipedia)

Die Vergleich von indigenen mit modernen Kulturen sind immer mit Vorsicht und Zurückhaltung zu betrachten, weil sich alle Gemeinschaften im Laufe der Jahrhunderte entwickelt haben. Dabei unterscheiden sich aber die Ausrichtungen wesentlich.

Die Dokumentation Der Code der Götter (Unterricht ab 29:30) gibt Einblick in die Anfänge menschlicher Kultur und Religion.
Der Ethnologe Michael Oppitz hat sich intensiv mit dem Schamanismus beschäftigt. Seine Forschungen über die Magar in Nepal hat er im Film Schamanen im blinden Land (DVD in der Fachbibliothek Religion) dokumentiert.
Sehen Sie sich Ausschnitte aus den Dokumentationen an und notieren Sie die wichtigsten Inhalte auf dem Arbeitsblatt.
Eindrücklich ist auch die Tradition des Sonnentanzes, welche die Kraft einer magischen Weltvorstellung lebendig hält.

Wagen Sie einen Versuch und steigen Sie ein die 'Anderswelten'. Für die Einübung ins 'schamanische Reisen' bieten neue Varianten von schamanischen Klängen eine gute Hilfe. Erfahren Sie mehr über schamanische Krafttiere.


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Was ist der Mensch? Spuren der Entwicklung




https://www.youtube.com/watch?v=ppkWH4rYKoA

Der Mensch sucht nach Ausdruck:
Konzert von Bon Jovi in Montreal 2007.
Bild: Anirudh Koul






Wann finden wir erste Spuren von Kultur? Wie deuten die ersten Menschen die Welt? Wann entsteht so etwas wie 'Religion'? Seit wann gibt es eigentlich 'Götter'? Was erklären alte Mythen?
Unter folgendem Link finden Sie die Präsentation mit den Informationen über die ersten Spuren menschlichen Seins.

Ebenfalls finden Sie hier eine Zusammenfassung des Artikels 'Religiöse Evolution' des Soziologen Robert N. Bellah, eine tabellarische Auflistung der wichtigsten Merkmale sowie ein Schema der Religionen.
Weiterführend ist der Artikel aus der Zeitschrift 'Biologie in unserer Zeit' (1/2010)

Für Interessierte: Erfahren Sie, wie unsere Genetik uns auf die Spuren der ersten Menschen führt, in der ZDR-info-Doku Der genetische Stammbaum des Menschen.

Herbert Grönemeyer schreibt im Lied Mensch dem Menschen verschiedene Eigenschaften zu. Den Text finden Sie hier.


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Wenn aus Mächten, Ahnen und Geistern Götter werden.

Die übernatürlichen Kräfte bekommen eine
menschliche Gestalt. Gottheiten entstehen.






Wandel in den Hochkulturen

Ab dem 10 Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung beginnen vereinzelt technische und intellektuelle Erneuerungen das gesellschaftliche Leben radikal zu verändern. Es entstehen allmählich städtische Zentren mit neuen Organisations- und Lebensformen. Damit verändert sich auch das Weltbild. Die Vorstellung von mächtigen Gottheiten, welche ins Geschehen eingreifen, verbreitet sich. Erfahren Sie mehr dazu in der Präsentation. Erfahren Sie mehr zur Keilschrift und die Entstehung der Mathematik.


Lesen Sie dazu auch die Zusammenfassung des Artikels von Bellah zum Thema 'Archaische Religion'. Hilfreiche Zusammenfassungen rund um die Entstehung Hochkulturen und deren Erfindungen finden Sie auf welt-geschichte.de.
Entdecken Sie die ersten Spuren von Hochkulturen. Lesen Sie in Gruppen jeweils ein Kapitel aus den Unterlagen Lifestyle in der Steinzeit und fassen Sie die Inhalte so zusammen, dass Sie sie der Klasse interessant präsentieren können. Dazu ein Arbeitsauftrag und Bilder.


Kultort? Ausgrabung in Göbekli Tepe (Türkei)
Entdecken Sie die ersten Spuren menschlicher Baukultur im Beitrag Jenseits von Eden - Lifestyle in der Steinzeit. Infos zur Sendung  finden Sie ebenfalls in schriftlicher Form.
Sehen Sie zum Thema auch die ersten beiden Folgen des Arte-Beitrags Abendland und Morgenland 1 In dieser Folge wird der Ursprung menschlicher Hochkultur gezeigt. Den Arbeitsauftrag zur Dokumentation können Sie hier herunterladen.

Interessieren Sie sich für die Anfänge grosser Hochkulturen?
Hier finden Sie Links zur Reihe 'Wiegen der Zivilisation':

Mesopotamien, Ägypten, Indus



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Frau Holle trifft Harry Potter - Die Sehnsucht nach Magie

Auch wenn wir uns heute kaum mehr als 'magische' Menschen verstehen, weil rationales Denken zum Masstab für unsere Welterklärgung geworden ist, haben sich in unserem Alltag zahlreiche magischen Elemente erhalten. Wir sprechen mit unserem Computer, beschimpfen unser Auto als wäre es ein Lebewesen, lesen am Morgen das Horoskop und besuchen einen schamanischen Trommelworkshop.  Das Bedürfnis nach Magie wird auch von der Filmindustrie seit Jahren erfolgreich gegnutzt. Lesen Sie dazu den Beitrag von Herbert Heinzelnmann über Fabelwesen und Anderswelten im Film.






Auch in Märchen, die wir den Kindern erzählen, haben sich viele magischen Elemente erhalten.Viele magische Elemente finden Sie zum Beispiel im Märchen Frau Holle von den Gebrüdern Grimm. Welche können Sie erkennen?



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Magie als Ver(un)sicherung? - von Rationalem und Irrationalem

Die Kaiserin. Tarotkarte aus
dem Kartenset von Crowley


 
Obschon die meisten Menschen betonen, dass sie nicht 'abergläubisch' sind und sie alles Irrationale ablehnen, finden sich im Internet erstaunlich viele Sites mit esoterischen Angeboten. Im Unterricht testen wir unsere eigene Empfänglichkeit für Schicksalhaftes und Magisches unter Einbezug von Tarotkarten. Es geht darum, zu erkennen, dass Symbole und Zufälligeiten von uns Menschen immer gedeutet werden müssen und dass diese Deutungen in uns Gefühle auslösen (Verunsicherung, Freude, Zuversicht, Ärger, Ablehnung, Neugier), denen wir bewusst werden wollen.

Achtung: Seien Sie im Umgang mit magischen Deutungen vorsichtig. Im Rahmen esoterischer Praxis können Menschen finanziell ausgenommen, seelisch abhängig gemacht und negativ beeinflusst werden.

Es gibt ganz verschiedene Tarotkarten-Sets. Wenn Sie dasjenige von Crowley noch einmal ansehen möchten, finden Sie das Set unter folgendem Link:

Tarotkarten-Set von Crowley

Falls Sie noch eine weitere Übung machen möchten, finden Sie unten einen Link zu einer esoterischen Beratungsseite. Auf dieser Seite finden Sie auch Deutungsvarianten der einzelnen Karten und dem Begriff 'grosse Arkanas' und 'kleine Arkanas'.


Turm der Zeit (Tarot Crowley)

Zur Entstehungsgeschichte des Tarot finden Sie Informationen unter: Wikipedia - Tarot

Was halten Sie von esoterischen Praktiken wie dem Tarot-Kartenlegen? Haben Sie bereits Erfahungen auf diesem Gebiet gemacht? Welche?


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Was Menschen zu opfern bereit sind

Die Rahmenbedingungen für Tierversuche werden
vom Tierschutzgesetz geregelt.




In den Hochkulturen wurde mit Opfern versucht, Einfluss auf die Gottheiten zu nehmen. Gerade Tieropfer spielten eine wichtige Rolle. Der Opferkult war nicht nur aus religiöser, sondern auch aus wirtschaftlicher Perspektive interessant. So war der Verkauf und die Zubereitung von Opfertieren in Tempelanlagen ein nicht zu unterschätzender Erwerbszweig.

Obwohl uns diese Praxis heute fremd geworden ist, sind auch wir in den sogenannt modernen Gesellschaften bereit, viele Tiere für unser Wohl zu opfern. Impulse dazu finden Sie in der Präsentation sowie dem begleitenden Arbeitsblatt.

Das Thema 'Tierversuche' wird seit Jahren intensiv diskutiert. Sehen Sie dazu den SF-Club vom 06.07.2010 oder hören Sie den WDR-Beitrag Dürfen Mäuse für Menschen sterben? vom 25.10.2012.
Artikel zum Thema finden Sie im Spiegel oder bei zeitonline.


ForscherInnen suchen nach Methoden, um Textverfahren mit möglichst wenig Tierversuchen zu entwickeln. Sehen Sie dazu den ZDF-Beitrag vom 14.07.2012.


Zur gesetzlichen Regelung und ethischen Handhabung im Umgang mit Tieren studieren erfahren Sie mehr im Schweizerischen Tierschutzgesetz (TSchG) oder lesen Sie das Positionspapier der Schweizerischen Akademie der medizinischen Wissenschaften "Würde des Tieres und Güterabwägung im Schweizerischen Tierschutzgesetz". Die aktuelle Statistik über Versuchstiere finden Sie auf der Seite des Bundesamtes für Veterinärwesen (BVET).
Vergleichen Sie die Zahlen mit jenen aus der EU.



Viele Tierschutzorganisationen haben abschreckende Videos über Tierversuche veröffentlicht. Hier finden Sie ein Beispiel.






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Lernziele Prüfung Religionsbegriff/Wirklichkeit/Religionsgeschichte







Lernziele

  • Dimensionen von Religion kennen und anhand von Beispielen erklären können
  • Religionsdefinitionen kennen und einordnen können
  • Gedanken über das Verhältnis von Wahrheit und Wirklichkeit formulieren und anhand von Beispielen erklären können
  • (2dW/2eN/2gGM/2cW/2fIPS) Anfänge der menschlichen Kulturgeschichte anhand von Beispielen erklären können

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Wege aus dem Samsara




Ein möglicher Weg zur Erlösung ist die
Verehrung von Gottheiten. 





Schon früh wird in den Hindu-Religionen die Frage gestellt, ob es denn keinen Ausweg aus dem ewigen Kreislauf von Werden und Vergehen (samsara) gebe. Die Frage nach einer Form von 'Erlösung' (moksha) ist zentral. Erfahren Sie im Beitrag Wege zur Erlösung von Werner Trutwin, welche Möglichkeiten der Befreiung der Seele den Menschen offen stehen.

Ebenfalls informativ ist der Beitrag über die Yoga-Praktiken von Sadhus (gute/heilige Männer) in Indien.

Zahlreiche archaische Formen der Götterverehrung sind im modernen Indien verpönt oder gar verboten. Sehen Sie im Beitrag Das Mysterium des Shiva, mit welchen Formen Shiva über lange Zeit verehrt wurde. Dabei bekommen Sie auch einen Einblick in Opferzeremonien.



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Samsara - Der ewige Kreislauf von Werden und Vergehen


Die Vorstellung einer Wiedergeburt gehört
zum 'Fluss des Lebens'. Badende am Ganges
in Varanasi



Ein zentraler Aspekt im von Hindu-Traditionen geprägten Denken ist die Vorstellung eines zyklischen Zeitverlaufs. Alles kommt und vergeht in einem unendlichen Kreislauf.
Damit verbunden ist die Vorstellung von der Wiedergeburt aller Wesen, der Reinkarnation, und die Idee des Karma, einer Art von moralischem Schuldenkonto.

Lesen Sie dazu Bellahs Beitrag über die 3. Stufe (Univerale Religion) sowie den Beitrag Werden und Vergehen von Werner Trutwin.


Wie beantworten hinduistische Traditionen eine der Grundfragen menschlichen Daseins: Was kommt nach dem Tod? 
Was in Kulturen aus dem Osten eine verbreitete Vorstellung ist, findet zunehmend auch im Westen Interessierte: Der Glaube an eine Wiedergeburt. Eine PSI-Dokumentation zum Thema Reinkarnation und ein Vortrag der amerikanischen Psychotherapeutin Carol Bowman geben Einblick die Vorstellungswelt der Wiedergeburt und berichten auch von verschiedenen Forschungen zum Thema. Die Reinkarnationsforschung ist sehr umstritten und wird kontrovers diskutiert. Die meisten Wissenschaflter_innen lehnen sie als Form der Esoterik ab.

Mantra-Meditation zum Einstieg.



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Hinduismus - Spuren der Geschichte

Die Indus-Kultur, auch Harappa-Kultur genannt, war eine der frühesten städtischen Zivilisationen, die sich etwa in den Jahren 2800–1800 v. Z. entlang des Indus im Nordwesten des indischen Subkontinents entwickelte. Sie erstreckte sich über fast das gesamte heutige Pakistan sowie Teile Indiens und Afghanistans, insgesamt 1.250.000 km², und war damit flächenmäßig größer als das antike Ägypten und Mesopotamien zusammen. Neben diesen war sie eine der drei frühesten Zivilisationen der Welt.

              
Die Brahmanen (Priester) haben seit mehr als 
3000 Jahren eine wichtige Funktion im Hindu-
ismus
Mit der Einwanderung von Völkergruppen aus Europa und Vorderasien in der Mitte des 2. Jt. v. Z. erfährt die Kultur Nordindiens eine neue Prägung. Die Veden, in Sanskrit verfasste heilige Schriften, führen uns zu den Anfängen der hinduistischen Traditionen. Erfahren Sie mehr darüber den beiden Beiträgen Annäherungen und  Heilige Schriften von Werner Trutwin sowie in der Präsentation zum Hinduismus.



Wenn Sie sich zusätzlich über die Indus-kultur informieren wollen, sehen Sie sich die 3SAT-Dokumentation Indus - An den Ufern zur Ewigkeit (Arbeitsauftrag) sowie den BR-Beitrag Wiegen der Zivilisation - Indus an. Hier erfahren Sie auch, wie die Harappa-Kultur den späteren Brahmanismus und damit den Hinduismus geprägt hat.



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Oft verehrte Göttinnen und Götter

Krishna
Lakshmi
Parvati mit Ganesha
Shiva in Meditation


Kali
Ganesha
Vishnu mit seinen Inkarnationen









Verehrung von Gottheiten in hinduistischen Traditionen

Die Verehrung von Gottheiten in Form einer
Puja gehört für viele Hindus zu den täglichen
Ritualen.
Die Götterwelt im Hinduismus ist höchst vielfältig. Dennoch wäre es voreilig, von einer polytheistischen Religion zu sprechen, weil auch Formen des Monotheismus verbreitet sind. Informieren Sie sich im Beitrag Göttliche Vielfalt von Werner Trutwin.

Die Puja wird von religiösen Hindus nicht nur am eigenen Hausaltar Shiva Puja oder in einem Tempel oder auf der Strasse Ganesha Puja auf der Strasse vollzogen, sondern zunehmend auch im Internet Online Puja. Hier lassen sich die für die Zeremonie benötigten Gegenstände entsprechend bedienen. In der Dokumentation über den Meenakshi-Tempel in Madurai erfahren Sie mehr über den Glaubensalltag von ShivaitInnen.

Eine Form der religiösen Verehrung sind auch die Mudras, Handzeichen die verschiedene alltägliche und spirituelle Haltungen darstellen. Mudras prägen auch traditionelle und moderne Formen des Tanzes Tanz mit Mudras.


Auch das Singen (chanten) von Mantras wird in vielfältiger Form praktiziert. Das wohl bekannteste Beispiel ist das Gayatri-MantraHier finden Sie es in Sanskrit mit einer Übersetzung.

Sehen Sie sich auch die Dokumentation Das Mysterium des Shiva über heilige Männer in Indien an. In diesem Beitrag können Sie alte, für uns nur schwer nachvollziehbare Rituale Rituale sehen. Der Film schlägt eine Brücke zwischen den Abbildungen magischer Rituale in jahrhundertealten Hindu- oder Buddha-Tempeln und den noch heute in abgelegenen Winkeln Indiens praktizierten Übungen heiliger Männer. Die Sadhus (Büßer) und Yogis genießen bis heute beim indischen Volk große Achtung und abergläubische Verehrung.



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Mandala - Körper und Seele im Gleichgewicht

Mandalas sind in allen Kulturen zu finden.
Om-Mandala aus Indien.
In verschiedenen hinduistisch geprägten Kulturen finden sich Mandalas. Die Symbolik eines Mandalas soll direkt auf das Unbewusste zielen, so dass durch bestimmte Farben und Formen gewisse Bereiche der Psyche angesprochen und stimuliert werden sollen. Ein Mandala kann sowohl abstrakte Formen und Ornamente als auch Darstellungen von Tieren und anderem enthalten, ebenso wie alle möglichen Symbole aus Religion, Esoterik oder Psychologie. Auch natürliche Motive können als Mandala dienen. Durch Streuen mit Sand oder Malen mit Farbe werden Körper und Seele in ein Gleichgewicht gebracht.

Hier finden Sie einige Bilder von Mandalas sowie Vorlagen zum Ausmalen. Um konzentriert ausmalen zu können, finden Sie auch meditative Musik aus Indien. Sie können auch eine bewegte Mandala-Meditation machen.




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Upanishaden - Philosophie und Religionskritik

Ein Schüler sitzt zu Füssen des Meisters
Etwa ab dem 7. Jahrhundert v.Z. entwickelt sich in Indien eine Bewegung, welche die Opferhymnen an die Götter, Gesänge, Opfersprüche und heilige Handlungen, welche im Zentrum der vedischen Religion standen, zu hinterfragen. Vermehrt suchten Menschen einen existentiellen, philosophischen Zugang, um das Leben und die Welt zu deuten. Viele Suchende zogen sich zurück, um zu meditieren und nachzudenken. Um diese Meister herum entwickelten sich kleine 'Schulen'. Mit der Zeit entwickelte sich aus den vielen Gedanken die Lehre von Atman und Brahman. Einen Überblick bietet Ihnen Werner Trutwin im Kapitel Heilige Schriften. Details erfahren Sie im Aufsatz Zur Gleichsetzung von Atman und Brahman.

Mehr zu den heiligen Schriften Indiens erfahren Sie in der Dokumentation Spurensuche Hinduismus.


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Mahabharata - Ein Epos in 100'000 Doppelversen

 
Szenen aus dem Mahabharata werden in auf-
wändigen Kostümen gespielt
Das Mahabharata ist das bekannteste indische Epos. Mit seinen 100'000 Doppelversen gehört ist es wahrscheinlich das längste Epos der Welt. Niedergeschrieben wurde es wahrscheinlich zwischen 400 v.Z. und 400 n.Z. Die Inhalte können aber durchaus auch viel älter sein.
Die Themen sind vielfältig. In einer Haupt- und unzähligen Neben-schichten werden alle wichtigen Bereiche des hinduisitschen Lebens angesprochen: Das Leben der Geschöpfe, Tod und Wiedergeburt, Karma und Dharma, Glück und Leid, die Ergebnisse der guten und der schlechten Taten, das Opfer, sowie die verschiedenen Zeitalter. Die Erzählung beschäftigt sich mit den Göttern und überliefert uralte Hymnen. Der beliebteste Teil ist die Baghavadgita (Gesang Gottes), auch Gita genannt. Krishna offenbart sich bei einer Schlacht zwischen zwei verfeindeten Stämmen als grosser Lehrer.



Das Mahabharata wird in vielen Varianten gespielt, gemalt, getanzt und verfilmt. Eine aufwändige Filmversion besteht beispielsweise aus mehr als 100 Folgen à etwa 45 Minuten. Sehen Sie daraus einen Ausschnitt.

Grundlegende Informationen über die Heiligen Texte im Hinduismus finden Sie im Beitrag Heilige Schriften von Werner Trutwin.



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Hinduismus - Vielfalt der Lehrmeinungen

Unterschiedliche hinduistische Lehren prägen
den Alltag in Indien
Im Hinduismus finden sich ganz verschiedene Vorstellungen vom Menschen, der Welt und dem 'Göttlichen'. Lesen Sie dazu das Kapitel Denker, Mystiker, Reformer von Werner Trutwin. Schliessen Sie sich dabei in 5er Gruppen zusammen und bearbeiten Sie jeweils eine Seite. Markieren Sie die Wichtigsten Sichworte und informieren Sie nachher die anderen Gruppenmittglieder über Ihre Erkenntnisse.


Zur Zeit erleben 'Weisheiten aus Indien' einen grossen Boom. Lernen Sie gezielt, solche 'Weisheiten' in die hinduistischen Lehrtraditionen einzuordnen, indem Sie das Musterbeispiel bearbeiten und danach selbst ausgewählte Weisheiten analysieren. Nutzen Sie dafür die Arbeitshilfe.


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Hinduismus - Moralische Ordnung des Lebens

Trotz Verbot werden in Indien viele Mädchen 
und Knaben weit unter dem 18. Lebensjahr 
verheiratet


Welche Werte und Normen sind in der indischen Gesellschaft wichtig? Welchen Stellenwert haben Beziehungen und die Familie? Welche Aufgaben übernehmen Frauen? Lesen Sie dazu das Kapitel Die moralische Ordnung des Lebens von Werner Trutwin.

Die Verheiratung Minderjähriger ist in Indien seit 1929 gesetzlich verboten. Dennoch wird fast die Hälfte der Frauen noch immer verheiratet, bevor diese das 18. Lebensjahr erreicht haben. Der Hauptgrund dafür ist Armut.

Lesen Sie dazu den Bericht Geraubte Kindheit von UNICEF Schweiz oder sehen Sie sich den SRF-Beitrag Kinderehe in Indien. Nicht selten kommt es in Ehen zu häuslicher Gewalt. Diskutieren Sie dazu die Schweizerische Gesetzgebung.

Informieren Sie sich auch über die verbreitete Ungleichstellung von Mädchen in Indien im ZDF-Filmbeitrag Indiens ungewollte Töchter aus dem Jahr 2012.

Sehen Sie auch die Dokumentation Über die Liebe - Geschichten aus Indien. Sie gibt intime Einblicke über die Vorstellungen von Beziehung und Liebe in Indien.
Über die moralische Ordnung rund um den Umgang mit Sexualität erfahren Sie mehr in der mehrteiligen Dokumentation Glaube, Liebe, Lust - Verbotene Liebe und Glaube, Liebe, Lust - Erste Liebe.


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Kastensystem - Religiöse Strukturen im säkularen Staat

Darstellung der Hauptkasten. Klicken, um 
das Bild zu vergrössern




Kaste (portugiesisch/spanisch casta „Rasse“, von lateinisch castus „rein“) bezeichnet in der Völkerkunde und Soziologie in erster Linie ein aus Indien bekanntes und religiös abgestütztes soziales Phänomen der Abgrenzung und hierarchischen Anordnung von gesellschaftlichen Gruppen.



Lesen Sie den Überblick über das Kastenwesen von Werner Trutwin und sehen Sie sich zur Veranschaulichung den SRF-Beitrag Liebe deine Kaste über ein Hochzeit in Indien sowie die kurze ARD-Dokumentation Wer berührt die Unberüherbaren über das Leben von Dalits (auch Parias oder Harijan genannt) an. Beide Dokumentationen beleuchten das Leben in der eher konservativ geprägten Stadt Madurai.
Einen interessanten Einblick in die kontroversen Lebenswelten Indiens bietet die ZDF-Dokumentationsreihe Indien zwischen Gestern und Morgen und die Folge Indien, Land zwischen Armut und Aufbruch (2015) aus der Reihe Planet Wissen.



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Hinduismus - kulturelle und religiöse Vielfalt


Ganesha, der elefantenköpfige Gott, wird von
vielen Hindus verehrt. Er verbindet verschie-
dene Traditionen. Kurzinfos zum Hindusismus.




In Indien begegnen wir einer Vielfalt religiöser Vorstellungen, Praktiken und Traditionen. Die Vielfalt kennt fast keine Grenzen. Sich dem, was wir als 'Hinduismus' bezeichnen anzunähern, ist keine einfache Aufgabe. Wir werden versuchen, einige Einblicke in die Welt von Gottheiten und theologischen Modellen zu bekommen.

Grundlagenwissen erlangen Sie über die Website wikipedia. Als Annäherung dient auch das erste Kapitel aus dem Buch Hinduismus von Werner Trutwin. Die wichtigsten Begriffe zum Nachschlagen finden Sie im Glossar.

Ein Frageblatt sowie die Unterlagen zur Werkstattarbeit ist ebenfalls online verfügbar.  Zu den Tempeln von Khajuraho finden Sie ebenfalls einen kurzen Beitrag.

Einen Überblick finden Sie auch in der Spurensuche Hinduismus von Prof. Hans Küng und eine Auswahl an Beiträgen über den Hinduismus bietet die Plattform des WDR.

Hören Sie hier tratidionelle Sitar-Musik. Für eine Meditation eignet sich das Bild der aufgehenden Sonne.



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